Die Geschichte unserer Klinik
1975 wurden von der Expertenkommission der Bundesregierung Empfehlungen zur Reform der Versorgung im psychiatrischen und psychotherapeutisch /-somatischen Bereich vorgelegt (Psychiatrie-Enquete). Die Grundprinzipien dieser Psychiatrie-Reform, die in wesentlichen Teilen den Gedanken der Rodewischer Thesen aus dem Jahr 1963 entspricht, sind die gleichrangige Behandlung körperlich und psychisch Kranker, die Bettenreduzierung großer psychiatrischer Landeskliniken zugunsten der Schaffung gemeindenaher psychiatrischer Abteilungen an Allgemeinkrankenhäusern sowie die Erweiterung des stationären Behandlungsangebotes durch eine Vielfalt komplementärer Einrichtungen wie Tageskliniken, Tagesstätten, beschützte und betreute Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten in den Kommunen.
1993 wurde mit dem Aufbau der psychiatrischen Abteilung in Angermünde begonnen. Auf einer Station wurden überwiegend Patienten mit Alkoholproblemen behandelt. Zeitgleich gelang die Etablierung der ambulanten Suchtberatungsstelle Angermünde. Ein Jahr später konnte die zweite Station eröffnet werden, auf welcher dann akut psychisch Kranke zur Behandlung gelangten.
1995 ging die dritte Station mit überwiegend psychotherapeutischer Ausrichtung “ans Netz”. Im gleichen Jahr nahm auch die psychiatrisch-psychotherapeutische Tagesklinik in Schwedt ihre Tätigkeit auf. Im Sinne der oben genannten Vernetzung wurde 1999 die Wohnstätte Criewen, eine Institution für chronisch mehrfachgeschädigte Abhängigkeitskranke, eröffnet.
2000 wurde mit dem Neubau der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie / -somatik und Suchtmedizin die vierte psychiatrische Station (Allgemein- und Akutpsychiatrie) in Betrieb genommen. Die beiden allgemeinpsychiatrischen Stationen arbeiten unter weitgehend offenen Bedingungen, wobei die Sicherheit der Patienten durch eine individuelle Betreuung bis zur Einzelbetreuung gewährleistet wird.
Seit 2005 verfügt die Klinik über eine Psychiatrische Institutsambulanz (PIA), welche bestimmten Patientengruppen eine Behandlungsoption zwischen der Klinik/Tagesklinik und dem niedergelassenen Facharzt bietet. 2008 eröffnete eine zweite Wohnstätte (Gutshaus Criewen) für chronisch psychisch Kranke.
2009 wurde in Zusammenarbeit mit der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie des Martin Gropius Krankenhauses Eberswalde die psychiatrisch-psychotherapeutische Tagesklinik Prenzlau eröffnet. Unter einem Dach finden sich hier je eine Tagesklinik für Kinder und Jugendliche wie für Erwachsene. Seit 2015 ergänzt die psychiatrisch-psychotherapeutische Tagesklinik in Templin das Angebot für den westlichen Teil der Uckermark.
Ebenfalls seit 2009 haben wir begonnen, die Klinik zunehmend und konsequent ergänzend komplementärmedizinisch auszurichten. Dabei werden die etablierten schulmedizinischen Verfahren und Sichtweisen und die erwähnte Erweiterung integrativ kombiniert und den Bedürfnissen unserer Patienten entsprechend eingesetzt.
Zusammenfassend stehen derzeit für die Behandlung der Bevölkerung der Uckermark (121.000 Menschen) 72 stationäre Behandlungsplätze in Angermünde (4 x 18 Betten) sowie 48 teilstationäre Behandlungsplätze (jeweils 18 in Schwedt und Templin, 12 in Prenzlau) zur Verfügung. Die psychotherapeutische Ausrichtung orientiert sich an den Bedürfnissen der Patienten schulenübergreifend.