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Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Was Sie bei uns erwartet
Der Fachbereich der Psychosomatik befasst sich in besonderer Weise mit den Zusammenhängen von Körper und Seele, aber auch zwischen Individuum und Umgebung. Bei der Behandlung von psychosomatischen Erkrankungen stehen die Wechselwirkungen zwischen körperlichen Vorgängen, organischen Erkrankungen, seelischer Belastung und sozialen Lebensbedingungen im Mittelpunkt.
Schwerpunkte unserer im August 2016 eröffneten Abteilung liegen in der multimodalen psychosomatischen Behandlung, in der psychotherapeutischen Depressionsbehandlung und der Krisenintervention.
Unser erfahrenes Team steht Ihnen auch in schwierigen Situationen gern zur verfügung. Wir sind gern für Sie da!
Team
Univ.-Prof. Dr. med. Uta Donges
Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie
Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, ZB Psychoanalyse
Lehrauftrag für Psychiatrie und Psychotherapie der Charité (Campus Mitte)
Promotionsbegleitung
Univ.-Professorin für Psychotherapiewissenschaft der Sigmund Freud Privatuniversität (Berlin)
Weiterbildungsbefugnis für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (WBO 2020 - 48 Monate)
Dr. med. Martin Bayerl
FA für Psychiatrie und Psychotherapie
Thilo Petereit
Leistungen
Station P1 - Psychosomatik
Wir behandeln Patienten mit
- Somatoformen Störungen, also seelischen Erkrankungen mit vielfältigen körperlichen Beschwerden ohne ausreichend erklärende organische Ursache; dazu gehören auch Reizdarmsyndrom und Herzangst
- Chronischen Schmerzsyndromen
- Essstörungen: Anorexie, Bulimie, Binge Eating (Essattacken), Adipositas
- Arbeitsbedingter Überlastung (Burn-out)
- Depressionen (bei erstem Auftreten / bei wiederkehrenden Erkrankungen)
- Körperlicher Erkrankung und Depression (z. B. bei Krebs, nach Schlaganfall)
Station PSM-K - Psychosomatische Psychotherapiestation für Krisenintervention
Wir behandeln Patienten mit
- Lebenskrisen / suizidalen Krisen, häufig in Zusammenhang mit Partnerschafts- oder Arbeitsplatzkonflikten oder Todesfällen
- Traumafolgestörungen
- Persönlichkeitsstörungen, z. B. Borderline-Persönlichkeitsstörung
- Somatische und psychologische Diagnostik
- Einzel- und Gruppenpsychotherapie
- Training sozialer Kompetenz
- Körpererfahrung (KBT), Esstraining
- Entspannungsverfahren
- Biofeedback
- Ergotherapie
- Kunsttherapie und Musiktherapie
- Bewegungstherapie und Tanztherapie
- Sozialrechtliche Beratung und Begleitung
- Angehörigengespräche
- Medikamentöse Therapie, falls erforderlich
Affektive Störungen, Depression
Wir bieten eine spezifische, leitliniengerechte psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlung für Patienten mit Depression. Im Zentrum der Behandlung steht Psychotherapie im Gruppen- und im Einzelsetting nach behavioralen Grundsätzen. Neben klassisch verhaltenstherapeutischen Prinzipien der Aktivierung kommen kognitive Elemente, aber auch Techniken der sogenannten „3. Welle“ (Akzeptanz-Commitment-Therapie, Metakognitive Therapie) zum Einsatz. Darüber hinaus umfasst unser Therapieangebot inhaltlich auf die Bedürfnisse depressiv Erkrankter abgestimmte körper- und kreativtherapeutische Verfahren. Falls erforderlich, erfolgt eine evidenzbasierte, medikamentöse Behandlung.
Chronische Schmerzstörungen
Stellt akuter Schmerz noch eine sinnvolle Warn- und Schutzfunktion dar, so hat sich chronischer Schmerz von dieser Funktion abgekoppelt und besitzt einen selbständigen Krankheitswert. Nach üblichen Definitionen spricht man von chronischem Schmerz, wenn er länger als sechs Monate andauert. Mit zunehmender Dauer entstehen und festigen sich vielfältige Wechselwirkungen zwischen einer möglichen organischen Erkrankung, psychischer Belastung (Depression) und sozialen Folgen innerhalb der Familie und am Arbeitsplatz. Chronische Schmerzen gehören zu den häufigsten Ursachen von Arbeitsunfähigkeit und Frühberentung.
Innerhalb unseres multimodalen und multiprofessionellen Krankheitskonzeptes für Menschen mit chronischen Schmerzen werden alle Teilbereiche der komplexen Störung berücksichtigt. Ein Ziel der Behandlung bei uns ist eine Reduktion der Medikation bzw. die Entzugsbehandlung von Opioiden. Begleitet wird dieser Prozess von intensiver, spezifischer Psychotherapie im Gruppen- und im Einzelsetting. Während der gesamten Behandlung kommen Schmerzprotokolle und –tagebücher zum Einsatz, die im Bezugspflegesystem ausgewertet werden. Entspannungsverfahren, Physio- und Bewegungstherapie sind weitere Bestandteile der Therapie, ebenso wie laufende Ernährungsberatung der häufig adipösen Patienten, einzeln und in der Gruppe. Die Sozialarbeiterin unterstützt bei konkreten Fragestellungen um den Arbeitsplatz, im Idealfall bereiten wir den Wiedereinstieg in den Beruf über das Hamburger Modell vor.Somatoforme Erkrankungen, körperbezogene Ängste
Psychosomatische Angsterkrankungen sind gekennzeichnet von körperbezogenen Ängsten und treten häufig gemeinsam mit somatoformen Symptomen, also vielfältigen körperlichen Beschwerden ohne ausreichend erklärenden organischen Befund, auf. Wie bei den chronischen Schmerzstörungen haben auch Patienten mit Angsterkrankungen häufig einen viele Jahre dauernden Leidensweg hinter sich, der sie in zu Ärzten und in Kliniken verschiedener somatischer Fachgebiete geführt hat. Medikamentös oder operativ behandelbare Organerkrankungen wurden dabei ausgeschlossen, die Symptome blieben bestehen. Andere Patienten haben Schwierigkeiten bei der Verarbeitung schwerer körperlicher Erkrankungen (z. B. Herzinfarkt).
Zu den häufigsten Erkrankungen dieser Gruppe gehören neben der hypochondrischen Störung die somatoformen autonomen Funktionsstörungen, und unter diesen jene des Herz-Kreislaufsystems („Herzangst“, besonders häufig in Verbindung mit Panikattacken) und jene des unteren Verdauungssystems („Reizdarmsyndrom“).
Unser Behandlungskonzept, wenngleich im Schwerpunkt psychotherapeutisch, basiert auf einem bio-psycho-sozialen Genesemodell der psychosomatischen Angsterkrankungen und berücksichtigt dieses auch in der Therapie. Die Bearbeitung der Symptomebene erfolgt mit Konfrontationstechniken der Verhaltenstherapie (gestufte Exposition). Die Übungen finden im Rahmen eines spezifischen Angebotes von Ergo- und Bewegungstherapie, aber auch während der therapiefreien Zeit statt.
Weitere Schwerpunkte der Behandlung sind neben der Vermittlung des Entstehungsmodells der Erkrankung und dem Aufbau eines Verständnisses für bedingende, auslösende und aufrechterhaltende Faktoren, die Betrachtung der Funktion der Störung im sozialen Kontext.Essstörungen
Allen Essstörungen gemeinsam ist die starke gedankliche Beschäftigung mit Essen, Figur und Gewicht. Die daraus resultierenden Versuche, Nahrungsaufnahme und Gewicht zu kontrollieren, z. B. durch strenge Diäten und exzessive Bewegung führen zu Essattacken (Binge eating) mit starkem Übergewicht bis zur Adipositas oder werden mit Erbrechen (Bulimia nervosa) beantwortet. Andere Betroffene hungern bis sie ein bedenkliches Untergewicht erreichen. In der ambulanten psychotherapeutischen oder psychiatrischen bzw. psychosomatischen Praxis sind Essstörungen häufig nicht ausreichend und nachhaltig zu behandeln.
Unsere spezifischen Therapiekonzepte für Anorexie und Bulimie haben eine (kognitiv-) behaviorale Grundausrichtung, die beobachtbaren Symptome der Essstörung stehen also zunächst im Vordergrund: Gewichtszunahme und Normalisierung der Mahlzeitenstruktur sowie Vermeidung von gegensteuernden Maßnahmen wie Erbrechen und übermäßiger körperlicher Betätigung sind die vorrangigen Therapieziele. In einem Essvertrag werden die wesentlichen Punkte der Behandlungsplanung schriftlich festgehalten, die Umsetzung wird durch engen Kontakt mit der Bezugspflege sichergestellt.Krisenintervention
Ein spezifisches Behandlungsangebot richtet sich an Menschen in Lebenskrisen. Beziehungskonflikte, Trennungen, Überlastung am Arbeitsplatz oder Todesfälle können der Ausgangspunkt für Krisen sein, die mithilfe professionelle Unterstützung besser bewältigt werden können.
Menschen mit Persönlichkeitsstörungen (z. B. Borderline-Persönlichkeitsstörung) sind häufiger von schweren Krisen betroffen. Sie benötigen für deren Überwindung oft besondere therapeutische Hilfe. Unser Behandlungskonzept umfasst gezielte Einzel- und Gruppenpsychotherapie mit Elementen der Dialektisch Behavioralen Therapie (DBT). Techniken der DBT wie z. B. „Skillstraining“ kommen auch den ergänzenden Therapieangeboten (Bewegungstherapie, Tanztherapie, Ergotherapie, Kunsttherapie) zum Einsatz.
Auf der Station für psychosomatische Krisenintervention (PSM-K) bieten wir im Krisenfall rasch beginnende, verhältnismäßig kurz dauernde, intensive Psychotherapie durch ein multiprofessionelles Therapeutenteam, bei der zielgerichtet der aktuelle Konflikt beziehungsweise der unmittelbare Auslöser wie zum Beispiel eine traumatische Erfahrung besprochen werden, an. Wir erarbeiten mit den Patienten konkrete Strategien zur Problembewältigung und leisten praktische Hilfestellung bei der Bearbeitung zugrunde liegender Belastungen. Dabei versuchen wir, die aktuellen Leidenszustände zu lindern und psychosoziale oder medizinische Folgen der Krise so gering wie möglich zu halten.
Eine stationäre Aufnahme ist bei uns rund um die Uhr möglich. Patienten kommen selbständig und eigeninitiativ zu uns, aber auch als Verlegungen aus anderen Kliniken, manchmal nach einem Suizidversuch (z. B. durch Tablettenintoxikation).
Aufnahme
Die Aufnahme in unsere Klinik erfolgt nach Einweisung durch den Haus- oder Facharzt. Manchmal ist ein Vorgespräch sinnvoll, in dessen Rahmen wie Sie zu Behandlungsmöglichkeiten in den Teilbereichen unserer Klinik beraten und Ihre Fragen zum Ablauf der Behandlung beantworten. Der Aufnahmetermin bzw. der Termin für das Vorgespräch wird über E-Mail oder telefonisch vereinbart. Im Notfall ist eine stationäre Aufnahme jederzeit möglich.
Informationsmaterial
Hier finden Sie zusätzliches Material zum Download.