Wächterlymphknoten-Methode
Zu den mit einer Brustkrebs-Operation verbundenen Ängsten gehört die Furcht vor Komplikationen und bleibenden Folgen der Entfernung der Lymphdrüsen im Achselbereich.
Wie Filter fangen die Lymphknoten aus den Lymphbahnen alles ab, was nicht in die Lymphbahn gehört, z. B. auch Brustkrebszellen. Der Wächterlymphknoten, englisch auch Sentinel node genannt, ist derjenige Lymphknoten, zu dem die Lymphe aus einem Tumor als erstes abfließt. Dieser Lymphknoten "wacht" also über die anderen Lymphknoten. Daher ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auch der erste Lymphknoten, in dem sich Tumorzellen ansiedeln.
Lymphknoten, die Krebszellen enthalten, müssen entfernt werden, um die Erkrankung heilen zu können. Beim Wächterlymphknoten-Verfahren wird der erste Knoten der Lymphstrombahn während der Brustkrebsoperation entfernt und auf Krebszellen hin untersucht.
Finden sich im Wächterlymphknoten keine Krebszellen, kann auf die Entfernung der anderen Lymphknoten verzichtet werden. Nur wenn der Wächterlymphknoten Krebszellen enthält, werden auch die anderen Lymphknoten im Achselbereich entfernt.
Weil im Bereich der Achselhöhle aufgrund dieses Verfahrens eine viel kleinere Operation erfordert, treten erheblich seltener Probleme auf, wie z. B. Bewegungseinschränkungen des Arms, Gefühlsstörungen oder ein Lymphstau auf. Die Patientinnen sind nach der Operation schneller wieder leistungsfähig.