Behandlungszentrum für Brustkrebs
Der Brustkrebs ist eine besonders belastende Diagnose für eine Frau. Rechtzeitig erkannt und leitliniengerecht behandelt, sind die meisten Brustkrebserkrankungen mit einer guten Prognose verbunden. In den letzten Jahren hat sich die Behandlung von gut- und bösartigen Brusterkrankungen zu einem Schwerpunkt der Frauenklinik am GLG Werner Forßmann Klinikum Eberswalde entwickelt.
In unserer Brustsprechstunde ermöglichen wir den Frauen mit Brusterkrankungen eine sichere und schnelle Abklärung ihrer Befunde. Dadurch ist gewährleistet, dass eine notwendige weitere Behandlung mit größtmöglichem Erfolg, ohne unnötige Belastungen für die betroffenen Frauen, eingeleitet werden kann.
Team
Dr. med. Thomas Michel
Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe
Schwerpunkte: Gynäkologische Onkologie, Geburtshilfe und Perinatologie
Unser Spektrum
Sie selbst oder Ihr Frauen-/Hausarzt haben an Ihrer Brust ein Knoten oder ist eine verdächtige Struktur bei der Screeninguntersuchung festgestellt?
Oder vielleicht haben Sie anhaltende Beschwerden wie Spannungsgefühl und Berührungsempfindlichkeit, die Sie verunsichern?
Nicht jede Veränderung der Brust ist sofort mit einer bösartigen Erkrankung verbunden. Häufig handelt es sich um harmlose Veränderungen, wie beispielsweise Mastopathie (gutartige Veränderung des Drüsengewebes), Zysten, Fibroadenome (gutartige Gewebeneubildungen der Brustdrüse) oder Lipome (knotenförmige Fettansammlung).
Demgegenüber sollten Veränderungen des Brustgewebes ernstgenommen und genau abgeklärt werden.
Um den Zweifel zu beseitigen, dass es sich um ein Mammakarzinom (Brustkrebs) handelt, und um eine sichere Diagnose zu erhalten, bieten wir spezielle Untersuchungsmethoden an.
In enger Zusammenarbeit mit unseren kompetenten Kooperationspartnern stehen uns alle diagnostischen Möglichkeiten zur Verfügung:
- Inspektion (Anschauen) und sorgfältige Palpation (Tasten)
- Hochauflösender Ultraschall
- Ultraschallgesteuerte Hochgeschwindigkeitsstanze (Gewinnung einer Gewebeprobe) in örtlicher Betäubung für die am besten im Ultraschall sichtbaren Knoten
- Zweitbeurteilung von Mammographien
- Stereotaktische Vakuumbiopsie der in der Mammographie erkennbaren minimalen Veränderungen
- Ausbreitungsdiagnostik zum Ausschluss von Metastasen (Tochtergeschwülsten):
- Konventionelles Röntgen
- Knochenszintigrafie
- Sonographie der Oberbauchorgane
- CT (Computertomographie)
- MRT (Magnetresonanztomografie)
Nach Erhalt der definitiven Histologie (Untersuchung des Gewebes) und aller Befunde wird der Behandlungsfall durch die Fachexperten in der interdisziplinären Tumorkonferenz unseres Hauses ausgewertet.
Brusterhaltende Therapie (BET)
Bei Bösartigkeit eines Tumors streben wir eine brusterhaltende Vorgehensweise an. Hierbei entfernen wir den Krebsknoten mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand aus dem Brustdrüsengewebe.
Neben der Berücksichtigung aller onkologischen Sicherheitskriterien versuchen unsere Operateure so viel Brustgewebe wie möglich zu erhalten, ohne Ihre gesundheitliche Sicherheit zu gefährden.Ablatio (Entfernung der Brustdrüse)
Durch viele Faktoren lässt sich in ca. 20 % der Fälle eine erweiterte Operation im Sinne einer Brustamputation nicht vermeiden.
Operationen der Achsel- und Wächterlymphknoten
Um unseren Patientinnen eine ausgedehnte Lymphknotenentfernung in der Achselhöhle (Axilladissektion) zu ersparen, arbeiten wir mit der Wächterlymphknoten-Methode (Sentinel-Node-Biopsie).
Die feingewebliche Aufarbeitung der Wächterlymphknoten erfolgt noch während der Operation im sogenannten Schnellschnittverfahren. Sollten doch ein oder mehrere Wächterlymphknoten befallen sein, wird die Entfernung von weiteren Lymphknoten aus der Achselhöhle notwendig. Dieses Vorgehen vermindert das Risiko von weiteren Metastasen.Palliativchirurgie
Die Palliativchirurgie regionärer Rezidive gehört ebenfalls zur Brustchirurgie.
Wenn es nötig ist, kann die Palliativchirurgie von Fernmetastasen durch unsere Kollegen aus der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie erfolgen.Heutzutage werden fast alle Frauen nach brusterhaltender Operation bei Mammakarzinom lokal bestrahlt, da eine Bestrahlung Ihr Rückfallrisiko erheblich mindert. Dadurch werden im betroffenen Brustgewebe noch vorhandene Krebszellen gezielt zerstört.
Diese Behandlung wird in der Klinik für Strahlentherapie durchgeführt.
Bei entsprechenden Tumorkonstellationen werden Medikamente, die sich im ganzen Körper verteilen und daher systemisch wirken, eingesetzt. Zu diesen so genannten "systemischen" Therapieformen gehören die Chemo-, Hormon- und Immuntherapie.
Anhand der Analyse der Tumorbiologie wird entschieden, mit welchen zusätzlichen Schritten einem Wiederauftreten der Erkrankung vorgebeugt werden kann.
Zugleich kann die medikamentöse Therapie dazu dienen, eine Reduktion der Tumormasse vor einer Operation (neoadjuvant) herbeizuführen. Während dieser Therapie werden die Veränderungen des Tumors, z.B. durch Ultraschalluntersuchungen, genau beobachtet, um später präzise an dieser Stelle operieren zu können und ein möglichst gutes ästhetisches Ergebnis zu erreichen.
Nach erfolgter chirurgischer Therapie und nach Vorliegen des histologischen Ergebnisses wird der Behandlungsfall erneut in einer fachübergreifenden Tumorkonferenz vorgestellt. Vom Ergebnis dieser Konferenz hängt ab, ob eine weitere adjuvante medikamentöse Therapie notwendig ist.
Für spezielle Fragestellungen besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Medizinischen Klinik III (Schwerpunkt Gastroenterologie, Hämatologie und internistische Onkologie).
Ein Krebsverdacht oder die bestätigte Diagnose stellt eine plötzliche und einschneidende Veränderung im bisherigen Leben dar.
Angst und Unsicherheit, die im Zusammenhang mit einer Krebserkrankung auftreten, sind keine seelische Krankheit, sondern eine normale Reaktionen auf eine bedrohliche Belastungssituation.
Ziel der psychoonkologischen Begleitung ist es, sich mit wichtigen Lebens- und Sinnfragen auseinanderzusetzen, wie zum Beispiel: "Wie geht es weiter? Werde ich wieder gesund? Wie spreche ich mit meinem Partner und meiner Familie darüber".
Auf Wunsch können sich unsere Patienten und selbstverständlich auch ihre Angehörigen während der Therapie durch einen Psychologen begleiten lassen.
Die Nachsorge setzt nach Operation, Bestrahlung oder gegebenenfalls Chemotherapie ein. Lang andauernde Behandlungen, wie z.B. eine Antihormontherapie, laufen parallel zur Nachsorge. Unabhängig vom Verlauf der Behandlung empfehlen die Experten, die Nachuntersuchungen über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren durchzuführen.
In der Regel koordinieren niedergelassene Frauenärzte die Nachsorge. Unsere Patientinnen können sich aber auch jederzeit in unserer Chefarztsprechstunde zur Nachuntersuchung melden.
Ein weiteres Angebot, das Sie als unsere Patientin nutzen dürfen, ist das aus Sozialberatung und Pflegeberatung bestehendes Entlassmanagement.
Sozialberatung
Die Diagnose "Krebs" bringt nicht nur gesundheitliche, sondern auch sozialrechtliche Fragen mit sich. Diese können oft nicht allein bewältigt werden.
Wir beraten Sie zu verschiedenen Themen wie medizinische Rehabilitation und sozialrechtlichen Möglichkeiten.
Pflegeberatung
Wenn Sie nach dem Klinikaufenthalt Pflege für zu Hause benötigen, übernimmt das gern unser Partner GLG-Ambulante Pflege & Service.
Unsere Breast Care Nurse, Katrin Schrader, ist eine examinierte Krankenschwester mit Zusatzqualifikation auf dem Gebiet der Brusterkrankungen. Als Vertrauensperson und Bindeglied zu Angehörigen und Ärzten steht sie Ihnen mit Rat und Tat zur Seite – während Ihrer Behandlung in unserer Klinik, aber auch im gesamten weiteren Therapieverlauf.
Die Diagnose "Brustkrebs" führt zu weitreichenden Veränderungen im beruflichen, familiären und sozialen Umfeld. Fachärztlicher Rat und die Betreuung durch unsere Kooperationspartner, wie Sozialdienst und Psychoonkologie, können nicht die Erfahrungen und Kompetenzen von Betroffenen im Umgang mit der Erkrankung ersetzen. Wir möchten Sie daher ermuntern Kontakt mit den engagierten Selbsthilfegruppen, wie zum Beispiel der "Frauenselbsthilfe nach Krebs", aufzunehmen.
Hier treffen sich Menschen mit ähnlichen Erkrankungen oder Problemen. Es kann hilfreich sein, sich mit anderen in der gleichen Situation auszutauschen und sich mit Menschen zu treffen, von denen man sich verstanden fühlt.
Weitere Informationen zur Diagnoseerstellung und Behandlung von Brustkrebs (Mammakarzinom) finden Sie hier: https://www.frauenselbsthilfe.de/gruppen/eberswalde.html
Ambulanzen
Rudolf-Breitscheid-Straße 100
16225 Eberswalde
Unsere Sprechstunden finden in Haus 2 Ebene 3 (vor dem Kreissaal) statt.
Vereinbaren Sie bitte Ihren persönlichen Termin für eine Brustsprechstunde mit unserer gynäkologischen Ambulanz:
Telefon: 03334 69-1890
Telefax: 03334 69-2170
E-Mail: frauenkl@klinikum-barnim.de
Brustsprechstunde: Montag, Mittwoch, Freitag von 9.00 bis 15.00 Uhr
Bitte bringen Sie folgende Unterlagen mit:
Überweisungs- oder Einweisungsschein des Frauenarztes
Alle ärztlichen Befunde (Mammographien, Röntgenbilder, Skelettszintigraphie)
Alle wichtigen medizinischen Unterlagen bei Nebenerkrankungen
Informationsmaterial
Hier finden Sie zusätzliches Material zum Download.