Querschnittslähmung

Unter einem spinalen Querschnittssyndrom wird ein Zusammentreffen verschiedener Symptome verstanden, die durch Unterbrechung der spinalen Nervenleitung auftreten. Hierzu gehören Lähmungen, vegetative Ausfallserscheinungen wie Blasen- oder Darmstörungen, Sexualstörungen sowie eine Spastik (krankhafte Erhöhung der Muskelspannung). Ursachen können sowohl Verletzungen des Rückenmarks (z. B. nach Wirbelkörperbrüchen), Tumore oder entzündliche Erkrankungen (z. B. Querschnittsmyelitis, Multiple Sklerose) sein.

Je nach Ausmaß des Durchtrennungsgrades wird zwischen kompletten und inkompletten Querschnittssyndromen unterschieden. In Abhängigkeit von der Höhe des Schädigungsortes entsteht eine Lähmung der unteren Extremitäten - Paraplegie / Paraparese - oder eine allseitige Lähmung - Tetraplegie oder Tetraparese. Die Behandlung umfasst neben der Akuttherapie in spezialisierten Zentren eine zum Teil mehrmonatige Rehabilitationsbehandlung sowie eine lebenslange Nachsorge der Betroffenen.

Schwerpunkt der Rehabilitation sind der Wiedergewinn motorischer Fähigkeiten, die Hilfsmittelanpassung (Rollstuhlversorgung), die Vermeidung von Komplikationen (Wundliegen,  Gelenksteife / Kontrakturen) sowie das Erarbeiten einer weitgehenden Selbstständigkeit bei den Aktivitäten des täglichen Lebens sowie eine Versorgung der Blasen- und Mastdarmlähmung. Querschnittsgelähmte Patienten können häufig erfolgreich beruflich und familiär wiedereingegliedert werden. Ihre Lebenserwartung ist heute im Zeitalter moderner Behandlungsmöglichkeiten gegenüber Gesunden nicht mehr vermindert.